Personalmangel an Bremens Schulen – was tun?

Ein Wegweiser

Kompetentes und engagiertes Personal an Bremens Schulen ist wichtig. Da die Anzahl der Schülerinnen und Schüler in Bremen steigt – um über 3 Prozent in den vergangenen fünf Jahren – müssen unsere Schulen mit dem benötigten Personal ausgestattet sein. Einen entsprechenden Antrag hat die Regierungskoalition am 22. Februar in die Bürgerschaft eingebracht. Der richtige Weg zu einer gesicherten Personalversorgung ist aber umstritten, wie sich zuletzt gezeigt hat. Unser Antrag bietet den Wegweiser:

Personalversorgung sicherstellen

Wir müssen die Personalversorgung an Bremens Schulen sicherstellen. Dafür haben wir bereits das Instrument der Landeszuweisungsrichtlinie erfolgreich eingeführt. Damit ist abgesichert, dass mit steigenden Schülerinnen- und Schülerzahlen auch die Lehrerinnen- und Lehrerkapazitäten aufwachsen. Keine Schule braucht mehr bangen, nicht genügend Stundenzuweisungen zu erhalten.

Der Ort Schule ist aber nicht nur ein Lernort, sondern auch ein Lebensraum, in dem unsere Kinder einen großen Teil ihres aktiven Tages verbringen. Entsprechend wichtig ist dieser Lebens- und Lernort für sie. Dies unterstreicht die Bedeutung einer angemessenen Ausstattung der Schulen.

Unsere Schulen sollen wachsen, aber eben nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. Dies setzt sowohl räumliche als auch personelle Kapazitäten voraus. Daher gehört die Sicherstellung ausreichend qualifizierter Fachkräfte im Bereich Schule zu unserer höchsten Priorität. Und zum Fachpersonal gehören für uns nicht nur Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch nichtunterrichtendes Personal, die im Zusammenspiel dann multiprofessionale Teams bilden.

Schon jetzt werden sehr große Anstrengungen unternommen, um die jetzigen und zukünftigen Bedarfe an Schulpersonal zu decken.

Beispielhaft zu nennen sind:

  • Die Erhöhung der Ausbildungskapazitäten im Referendariat;
  • Sogenannte Seiteneinstiegsprogramme A, B und U, die in Zusammenarbeit mit dem LIS und der Uni Bremen geschaffen wurden;
  • Wir haben in Bremen ein berufsbegleitendes Weiterbildungsstudium Inklusive Pädagogik für Bremer Lehrkräfte eingeführt und abgesichert;
  • Anpassung der bestehenden fachschulischen Aus- und Weiterbildungsformate (InRA) und das neue Format PIA;
  • Und schließlich das Quereinsteiger:innen-Programm für spanische Fachkräfte.

Fachkräftebedarf – weiter verschärft

Aber trotz dieser Bemühungen ist zu bezweifeln, ob die bereits ergriffenen Maßnahmen ausreichen werden. Aktuelle Prognosen besagen, dass der Fachkräftebedarf sich noch weiter verschärfen wird.

Um am Ende genau zu wissen, wie hoch der Fachkräftebedarf tatsächlich ist, muss daher analog zur Schulstandortplanung auch eine mittelfristige Personalplanung erfolgen. In Bremen legen wir dafür die Zuweisungsrichtlinie zugrunde, anhand derer wir auch die Bedarfe an die Kultusministerkonferenz melden. Sie berücksichtigt den Grundbedarf der einzelnen Schulen, die Leitungszeit von Schulleitungen, die Vertretung bei Erkrankungen sowie das Fördern besonderer Aufgaben und Ermäßigungen für nicht unterrichtliche Tätigkeiten. Die Bedarfsplanung ist die Grundlage für die Finanzierung des unterrichtenden Personals. Das ist die Planungssicherheit, die durch die 2016 beschlossene Landeszuweisungsrichtlinie gewährleistet wird.

Planungssicherheit herstellen

Aber richtig ist auch, dass die aus Bremen übermittelten Daten keine echte Bedarfsplanung ersetzen. Mehr noch – alle angedachten Qualitätsverbesserungen gehen zunächst einmal einher mit einer Planung, welche Mittel und Ressourcen – und welche personelle Ausstattung –benötigt wird. Durch die stetig wachsenden Anforderungen in den vergangenen Jahren wissen wir, dass die Bedarfe an unseren Schulen gestiegen sind und auch weiter ansteigen werden.

Eine mittelfristige Prognose, die man immer weiter fortschreibt, ist daher eine gute Basis, um unterschiedliche Planungsprozesse weiter voranzutreiben.

Personalversorgung an Schulen mittelfristig absichern

  1. Daher fordert der Antrag der Regierungskoalition eine Planung nach Formen des Lehramtes, nach Schulfächern und unter Berücksichtigung der Bedarfe des pädagogischen Personals für die Ganztags/-und inklusive Beschulung.
  2. Weiter brauchen wir eine Prognose und einen Abgleich, ob die Personalbedarfe der Schulen insgesamt mit der aktuellen Entwicklung von Schule ausreichend sind oder weiterentwickelt werden müssen.
  3. Zudem brauchen wir Maßnahmen, um eventuell auftretende Lücken zwischen Bedarf und Ausbildungskapazitäten auszugleichen. Vorstellbar ist, neben der Erhöhung der Ausbildungskapazitäten an der Uni und am Landesinstitut für Schule auch die Werbung um Seiteneinsteiger:innen zu intensivieren oder Teilzeitkräfte zu bestärken, in Vollzeit zu wechseln.
  4. Die ungleiche Personalverteilung zum einen zwischen den Stadtteilen, und zum anderen zwischen den Kommunen Bremen und Bremerhaven, ist problematisch für unsere Bildungssituation. Hier brauchen wir Vorschläge, wie dieses Ungleichgewicht ausgeglichen werden kann.
  5. Wir fordern die Kultusministerkonferenz auf, für eine länderübergreifende Ausbildungsoffensive für Lehrer:innen zu werben. Die „Kannibalisierung“ zwischen den einzelnen Bundesländern muss dringend gemildert werden.

Fazit

Kompetentes und engagiertes Pädagogisches- und Lehrpersonal ist wichtig für den Lernerfolg unserer Kinder. Unsere Schulen müssen auch künftig mit dem benötigten Personal ausgestattet sein. Mit unserem Antrag wollen wir die bedarfsgerechte Personalversorgung an Bremens Schulen mittelfristig sicherstellen. Die genannten Maßnahmen sind der richtige Weg zum Ziel.

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