Lehrkräftemangel: Die Bundesländer müssen zusammenhalten

Bremen soll sich im Kreis der Kultusminister:innen gemeinsam mit anderen Bundesländern für einen Staatsvertrag zur Deckung des Lehrkräftebedarfs einsetzen. Für mich ist klar: Dem Lehrkräftemangel können die Bundesländer nur gemeinsam begegnen. Eine entsprechende fraktionsübergreifende Initiative hat die Bürgerschaft nun beschlossen.

Ausbildung von Lehrkräften im Ungleichgewicht

Seit etwa 20 Jahren bildet Deutschland zu wenige Lehrkräfte aus. Viele Bundesländer stellen mehr Lehrkräfte ein, als sie ausbilden. Dies konnte bislang nur funktionieren, weil einzelne Bundesländer über viele Jahre hinweg mehr Lehrkräfte ausgebildet haben, als sie selbst benötigten. Durch diesen Einsatz weniger Bundesländer konnte so das Ungleichgewicht ausgeglichen und ein struktureller Lehrkräftemangel aufgefangen werden. Diese Situation hat sich nun gewandelt.

Lehrkräftemangel in allen Bundesländern

In den letzten Jahren ist die Zahl der Schülerinnen und Schülern in der ganzen Republik stark angestiegen, so dass dieser Puffer nun aufgebraucht ist. Das Defizit an Lehrkräften macht sich nun in allen Bundesländern bemerkbar. Zwar ist dieses Missverhältnis in Bremen vergleichsweise gering, aber das kann uns nicht über die drängende Tatsache hinwegtrösten, dass wir aktuell ebenfalls viel zu wenige grundständig ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer haben.

Ein fairer Wettbewerb?

Dieser Personalmangel, der alle betrifft, führt zu einem Wettbewerb, in dem die einzelnen Bundesländer gegeneinander um neue Lehrkräfte ringen. Dabei ergreifen sie unterschiedlichste und bisweilen sehr fragwürdige Initiativen, wie zuletzt der bayerische Ministerpräsident Söder gezeigt hat. Dieser möchte auf Kosten anderer, weniger finanzstarker Bundesländer Lehrkräfte abwerben. Dieses Vorgehen ist nicht nur höchst unsolidarisch, es spaltet auch die Bildungsnation. Hier soll das Recht des Stärkeren auf Kosten der finanziell weniger starken Länder durchgesetzt werden. Das ist der falsche Weg!

Dem Lehrkräftemangel gemeinsam begegnen

In einer Situation, in der ein Lehrkräftemangel die ganze Republik betrifft, können die Wettbewerbsmechanismen des Föderalismus nicht angewendet werden, ohne größeren Schaden in vielen Bundesländern anzurichten. Populismen helfen nicht weiter: In dieser Situation müssen die Länder zusammenarbeiten, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Daher fordern wir nun einen Staatsvertrag für eine koordinierte Strategie aller Bundesländer, um bedarfsgerecht Kapazitäten für Lehramtsstudienplätze zu schaffen. Dies sollte nicht an den Ausbildungskosten scheitern. Daher sollte es einen Länderausgleich bei den Ausbildungskosten der Lehrkräfte geben.

Fazit

Alle Bundesländer leiden unter dem Mangel an Lehrpersonal. Diese gemeinsame Herausforderung darf nicht in einen ruinösen Wettbewerb einzelner Länder gegeneinander führen. Die Länder müssen zusammenarbeiten, um den Lehrkräftemangel gemeinsam und im Verbund zu bewältigen. Zusammenarbeit ist der richtige Weg.

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